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Unstrut-Saale Fahrt
2003
Vom 8. bis zum 10. August hatte unser Wanderruderwart Griesi eine Fahrt auf der Unstrut und Saale angesetzt. Treffpunkt und Abfahrt sollte am Freitag, dem 8. August um 16.00 Uhr im Bootshaus sein. Es hatten sich 10 Teilnehmer gemeldet, so dass es für zwei Vierer reichte. Um 16.00 Uhr waren auch fast alle da. Es fehlte Sybille, die LAP (Lebensabschnittspartnerin) von Volker, die mit ihm zusammen im PKW nachkommen musste, da sie noch auf der Autobahn Richtung Berlin unterwegs war. Außerdem fehlte leider noch unser Pädagoge Rafael, der noch irgendwo in irgendeiner Straßenbahn steckte. Wir waren schon drauf und dran, ohne ihn abzufahren und ihn mit Volker nachkommen zu lassen, als ihn dann doch noch die Straßenbahn so gegen 16.45Uhr ausspuckte. Zur Strafe sollte er eigentlich diesen Bericht schreiben, aber wie es so ist, denkste. Also wurde ich von Achim auserkoren. Die Fahrt zu unserem Zielort mit Campingplatz in Bottendorf verlief reibungslos. Ich muss sagen, das hatten wir auch unserem menschlichen GPS, Rafael zu verdanken, der den Bus und unseren Kapitän Griesi sicher nach Bottendorf lotste. Unterwegs überquerten wir die Unstrut mehrmals und mussten jedes Mal feststellen, dass wenig Wasser floss. Wir ließen uns dennoch nicht verdrießen und freuten uns an dem neu angelegten und völlig leeren Campingplatz. Die Sanitären Anlagen waren in einem alten Gemäuer, das zu einer ebenso alten Mühle gehörte untergebracht. Alles pikobello sauber und neu gemacht. Zu diesem Campingplatz gehörte ein Mühlenmuseum, liebevoll und nett eingerichtet, dass uns stolz von der Verwalterin gezeigt wurde. Nachdem die Zelte aufgebaut waren, zwei Kameraden bauten bei der herrschenden Wärme ihre Zelte erst gar nicht auf und legten die Luftmatratzen auf die Erde, bzw. auf einen Steintisch, ging es zur Atzung in den Dorfkrug, in dem uns die nette Verwalterin bereits angekündigt hatte. Wir waren, glaube ich mit dem Angebot zufrieden und hatten immer per Handy mit Volker Kontakt, um ihn per Fernsteuerung zum Ziel zu führen. Es gelang vortrefflich, denn als gerade unser Essen kam, kamen auch Volker und Sybille. Es wurde noch ein lustiger Abend, aber alle freuten sich auf die Schlafsäcke. Am Sonnabend wurde nach ausgiebigem Duschen und anschließendem Frühstück, zu dem jeder seinen Teil beitrug, zusammengepackt. Nun ging es daran, den Ort festzulegen, an dem die Boote ins Wasser sollten. In Bottendorf, dem dafür vorgesehen Ort, ging es nicht. Zu wenig Wasser, dafür aber zu viele Steine. Wir entschlossen uns, mit dem Transporter bis Tröbsdorf zu fahren, und oberhalb der dortigen Schleuse zu wassern. Das war zwar einfach gesagt, aber nicht so einfach getan. An den Brücken über die Unstrut wurde fast überall gebaut, so dass wir von einer Umleitung in die nächste geschickt wurden. Hier half auch nicht Rafael,unser menschliches GPS. Wir fuhren mal auf den Hügeln und Weinbergen längs des Flusses, mal unten im Tal. Nur Tröbsdorf erreichten wir nicht, dafür entschädigte uns aber der Blick in die wundervolle Landschaft. Schließlich kamen wir doch noch an der Schleuse an, konnten die Boote abladen und einen wichtigen Beschluss zur weiteren Logistik fassen. Griesi und Volker fuhren mit den beiden Autos nach Naumburg, dem nächsten Ziel und kamen mit einem Auto zurück, so dass nach Ankunft beim Ruderverein Naumburg mit dem dort stehenden Fahrzeug der Bus an der Schleuse Tröbsdorf geholt werden konnte. Dank dieser „genialen Logistik“ konnten alle Fahrtteilnehmer rudern, und wir brauchten keinen Landdienst. Die Boote kamen prima ins Wasser, aber leider kam trotz zuvor reichlich verbrauchten Klebebandes auch prima Wasser in die Boote. Hier tat sich besonders die Richtershorn hervor, bei der bald die Bodenbretter unterhalb der Wasserlinie im Boot waren. Mit zunehmendem Wasser im Boot, fiel es dem Wasser von außen immer schwerer, ins Boot zu gelangen, so dass beide Boote einigermaßen gut in Laucha, unserem Mittagsziel ankamen. Nach ausgiebigem Essen und Trinken, wurde die Richtershorn aus dem Wasser geholt und geleert. Das zweite Boot, die Dubrow konnte ohne diesen zusätzlichen Aufwand weiterfahren. Bei unserer Fahrt auf der Unstrut wurden wir trotz Niedrigwassers von der Strömung hervorragend unterstützt, so dass wir flott voran kamen. Da der Fluss ziemlich tief eingeschnitten ist, waren wir im Nachhinein zufrieden, dass wir so viel Umwege fahren mussten, hätten wir doch sonst von der herrlichen Landschaft fast nichts gesehen. Die vielen Schleusen konnten wir fast alle ohne lange Wartezeiten befahren, nur vor Freyburg hatten wir fast eine Stunde Wartezeit, so dass es uns nicht mehr zum Anlegen reichte, und wir ohne Weinprobe nach Naumburg durchfahren mussten. An der Mündung der Unstrut in die Saale fragten wir uns, warum eigentlich die Saale nicht in die Unstrut mündet, führte doch die Saale weniger Wasser. Aber sicher liegt es daran, dass die Saale bis zur Mündung in die Unstrut schon mehr Kilometer zurückgelegt hat. Ist ja auch egal, von nun an ruderten wir auf der Saale. In Naumburg wurden wir auch schon von einem netten Ruderkameraden erwartet, der uns auf dem Gelände des Rudervereins Naumburg einwies und uns gleich noch einen Tip zur Befriedigung unseres Bedürfnisses nach Speis und Trank gab. Nach unserem Frühstück und dem Abbau der Zelte am nächsten Morgen, mussten beide Boote kurz aus dem Wasser, um selbiges aus ihnen zu entfernen. Aber auch das gelang uns. Griesi und Volker fuhren mit beiden Autos vor nach Merseburg, dem letzten Ziel dieser Wanderfahrt. An einer der beiden Schleusen in Weißenfels stellten sie dann wieder ein Fahrzeug ab und stiegen zu uns in die Boote, so dass die letzten 30 km wieder als kompletter Vierer gerudert werden konnte. Ich muss sagen, die komplette Besatzung war auch nötig, denn die starke Strömung und das niedrige Wasser verlangten von den Ruderern und besonders von den Steuerleuten höchste Konzentration. Sie führten uns sicher durch alle Stromschnellen, wenn wir auch an der Ausfahrt aus der Schleuse Weißenfels kurzfristig um die Dubrow bangen mussten. Die letzte Pause vor Merseburg gab es in Bad Dürrenberg, beim dortigen Kanuverein. Wir genossen da unter alten Bäumen bei herrlichem Sonnenschein das kühle Bier und hätten es noch lange ausgehalten, wenn es nicht schon Sonntag gewesen wäre, und alle wieder nach hause mussten. Also ging es bald weiter dem Endziel in Merseburg entgegen. Diese letzten 10km vergingen wie im Flug. In Merseburg Boote raus, Griesi und Volker in die Spur nach Weißenfels geschickt, das zweite Auto zu holen und dann ging es in die Saale zu einem erfrischenden Bad. Als die beiden wieder bei uns waren, waren die Boote bereits abgeschlagen und auf den Hänger geladen. Die beiden Autofahrer nahmen auch noch ihr wohlverdientes Bad in der Saale und es hieß Abschied nehmen vom Fluss und die Heimfahrt antreten. In dem kleinen Ort Friedensdorf zwischen Merseburg und Leipzig aßen wir dann noch gut zum Abend und kamen ohne Stau gegen 21.00 Uhr wohlbehalten im Bootshaus an. Wir hatten keinen Bootsschaden, dafür aber jede Menge Spaß an einer gelungenen Wanderfahrt durch eine zauberhafte Landschaft und freuen uns auf die Fortsetzung im nächsten Jahr. Danke dem Organisator Griesi und dem Ruderverein Naumburg, aber auch allen Teilnehmern. Klaus Seffert
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